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ÖTK-Zukunftstalk zum drohenden Mangel an tierärztlichen Leistungen

Die Österreichische Tierärztekammer ÖTK veranstaltete am 22. Juni 2022 einen Stakeholder-Empfang zum Thema «Zukunftsprognosen für den tierärztlichen Berufsstand». Nach Einschätzung des Simulationsforschers Dr. Niki Popper wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren ein drastischer Fachkräftemangel entstehen. Vertreterinnen und Vertreter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz diskutierten mögliche Lösungen.

Die aktuelle Situation des sich abzeichnenden Mangels an tierärztlichen Leistungen, insbesondere im Nutztierbereich, ist in den Nachbarländern Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) vergleichbar. Gerade in Randregionen wird es zunehmend schwieriger, Stellen im Nutztierbereich zu besetzen. Die Generation der Einzelkämpfer verschwindet. Teilzeitstellen und geregelte Arbeitszeiten sind gefragt. Es braucht somit mehr junge Tierärztinnen und Tierärzte, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen.

Am ÖTK-Zukunftstag in Wien nahmen rund 130 Tierärztinnen und Tierärzte sowie Gäste aus Politik, Wirtschaft und Bildung teil. GST-Präsident Olivier Glardon präsentierte die aktuelle Situation in der Schweiz und diskutierte mit den anderen Landesvertreterinnen und -vertretern mögliche Lösungsansätze. Finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand, eine Erhöhung der Studienplätze und innovative Arbeitsmodelle könnten dazu beitragen, auch in Zukunft eine flächendeckende tierärztliche Versorgung sicherzustellen. Die Gespräche werden anlässlich eines DACH-Treffens im Oktober in Bern weitergeführt.

Die GST hat die Herausforderungen erkannt: In sechs Teilprojekten erarbeitet sie im Projekt «Tierärztliche Versorgung in Randregionen» Massnahmen, um die Situation in den Randregionen zu verbessern. Im Fokus des Projektes «Familie & Praxis» stehen zudem die Herausforderungen auf Seite der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie Fragen rund um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.