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Die Tierärzteschaft unterstützt den indirekten Gegenvorschlag zur Pelz-Initiative nur bedingt

Die GST begrüsst, dass der Bundesrat ein Verbot für Import und Handel von tierquälerisch produziertem Pelz anstrebt. Aus Sicht der Tierärzteschaft sollten beim indirekten Gegenvorschlag zur Pelz-Initiative aber Schweizer Tierschutzstandards angewendet werden.

Die Initiative «Ja zum Importverbot für tierquälerisch erzeugte Pelzprodukte» fordert ein Einfuhrverbot von Pelzen und Pelzprodukten, welche mit in der Schweiz nicht zugelassenen Produktionsmethoden hergestellt wurden. Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) hat zu dieser Initiative die Ja-Parole gefasst und sich in der Vernehmlassung für einen indirekten Gegenvorschlag ausgesprochen.

Nun hat der Bundesrat den indirekten Gegenvorschlag vorgestellt. Dieser nimmt viele Anliegen der Pelz-Initiative auf. So begrüsst die GST, dass der Bundesrat ein absolutes Import- und Handelsverbot für tierquälerisch erzeugte Pelze auf Gesetzesstufe anstrebt, und diesem Anliegen ab Juli 2025 mit einem Importverbot für tierquälerisch erzeugte Pelze auf Verordnungsstufe – mit einer zweijährigen Übergangsfrist – Nachdruck verleiht.

Schweizer Tierschutzstandards sollen gelten
Bei der Definition der «tierquälerischen Produktionsmethoden» spricht sich die GST aber deutlich dafür aus, dass die Schweizer Tierschutzstandards angewendet werden, wie es in der Initiative gefordert wird. Der indirekte Gegenvorschlag lehnt sich stattdessen an die Leitlinien der WOAH (World Organisation of Animal Health) an. Diese lassen je nach Auslegung aus schweizerischer Sicht auch tierquälerische Tötungsmethoden zu, zum Beispiel Totschlagfallen.

Die GST spricht sich zudem dafür aus, den aktuellen Prozess im Zusammenhang mit der Deklarationspflicht zu überprüfen. Der indirekte Gegenvorschlag stellt bei der Umsetzung auf eine Nachweispflicht der Importeurin beziehungsweise des Händlers ab, dass eingeführte beziehungsweise zum Verkauf angebotene Pelze und Pelzprodukte nicht tierquälerisch erzeugt wurden. Einzig auf die Eigenverantwortung der Branche und der Kundschaft abzustellen, ist aus Sicht der Tierärzteschaft ungenügend.

Die GST – Am Puls der Veterinärbranche
Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) setzt sich für das Tierwohl, die Gesundheit von Tier und Mensch und die Sicherheit der Lebensmittel ein. Als Dachverband vertritt sie die Interessen von rund 3700 Tierärztinnen und Tierärzten aus allen Berufsfeldern der Veterinärmedizin. Als Stimme der Tierärztinnen und Tierärzte in der Schweiz bringt sich die GST im politischen Entscheidungsprozess ein. Sie unterstützt eine nachhaltige Gesundheitspolitik in Einklang mit Mensch, Tier und Umwelt und einen gezielten und verantwortungsbewussten Einsatz von Tierarzneimitteln. Im Interesse der Tierärztinnen und Tierärzte engagiert sich die GST für gute Rahmenbedingungen für den Beruf und eine hohe Qualität der Weiterbildung.

Weitere Auskünfte:
Medienstelle GST, Tel. 031 307 35 37, media@STOP-SPAM.gstsvs.ch