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SAT März 2024 ist erschienen

Kundinnen und Kunden können bei der GST eine Beschwerde gegen ihre Tierärztin oder ihren Tierarzt einlegen. Eine Ombudsperson vermittelt dann zwischen den Parteien. Ombudsmann Wolfgang Zenker erzählt von seiner Arbeit.

Kümmert sich Wolfgang Zenker um eine Beschwerde, dann kontaktiert er die Betroffenen. «Das mache ich meist telefonisch, denn Reden ist viel, viel besser als Schreiben.» Er hält in einem Bericht möglichst objektiv das Problem fest und bespricht sich mit den anderen Kommissionsmitgliedern. Danach versucht er, eine Lösung zu finden – entweder, in dem sich die Tierhalterin und der Tierarzt gemeinsam mit ihm an einen Tisch setzen, oder in dem er versucht, den Tierarzt zu einem Entgegenkommen zu bewegen. «Es ist sehr selten, dass wir keine Einigung zwischen den beiden Parteien finden», sagt Wolfgang Zenker. Es kann aber vorkommen. Wenn sich die Parteien nicht einigen, kann Zenker nichts entscheiden oder verfügen: «Wir als Ombudsstelle haben nur eine Mediationsfunktion.»

Im Februar 2023 hat die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) das kostenlose Notfalltelefon «SOS for Vets» lanciert. Im ersten Jahr haben 13 Personen die Nummer 0800 073 535 angerufen. Die Bandbreite ihrer Anliegen war sehr gross. Zwei Personen hatten Suizidgedanken. Andere sprachen über Burnout. Einige hatten Fragen zu Anstellungsbedingungen, andere hatten Mühe, mit dem Druck umzugehen, den sie am Arbeitsort verspüren, oder sprachen von ihren Problemen im Zusammenhang mit dem Euthanasieren von Tieren. Weitere hatten nach einem begangenen Fehler Mühe, ihrer Arbeit unbeschwert nachzugehen. Auch Konflikte mit Kundschaft und Arbeitgebenden waren ein Thema. Zwei Personen haben Gefährdungsmeldungen zu Drittpersonen gemacht.

Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) bietet an den 11. Schweizerischen Tierärztetagen erneut ein anregendes Programm zu aktuellen Fragestellungen im Berufsalltag der Veterinärmedizin.

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